Film: "2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß" - am 16.02.09 im Versetzt in Münster



Die Familie eines Nazitäters, 60 Jahre nach Kriegsende. Längst ist die Wahrheit über die Vergangenheit des Vaters aktenkundig, aber unter seinen Verwandten wird sie beschönigt, geleugnet und verdrängt. Hanns Ludin, Wehrmachtsoffizier, steigt nach 1933 schnell zum SA-Obergruppenführer auf. Ihm werden der Blutorden und andere hohe Weihen des Nazistaates zuteil.
1941 schickt ihn Hitler als Gesandten in den »Schutzstaat« Slowakei. Als »Bevollmächtigter Minister des Großdeutschen Reiches« soll er dort die Interessen NS-Deutschlands durchsetzen: vor allem die »Endlösung«. Nach dem Krieg wird Hanns Ludin von den Amerikanern an die Tschechoslowakei ausgeliefert, 1947 zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Diese Tatsachen nimmt sein jüngster Sohn, der Filmemacher Malte Ludin, zum Ausgangspunkt einer schmerzlichen filmischen Auseinandersetzung mit den Legenden, die in der Familie über den Vater kursieren. War er ein Held und Märtyrer oder ein Verbrecher? Auf einmal sind alle bereit zu reden: Die Schwestern, Schwager, Nichten und Neffen ...
Es entsteht ein intimes und doch beispielhaftes Filmdokument – ein hochemotionaler Bericht aus dem Inneren einer deutschen Familie. 60 Jahre nach Kriegsende spielt die Verstrickung des Vaters in den Nationalsozialismus im Leben der Familienmitglieder noch immer eine brennend kontroverse Rolle.


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Der Trailer zum Film findet sich hier.

Montag, den 16.02.09 um 20h im Versetzt, Grevenerstr. 53, Münster